In der Blogosphäre gibt es einige schöne Gepflogenheiten. Dazu gehören zum Beispiel sogenannte Blogparaden, bei denen Blogger sich zusammen tun und thematisch posten. Und besonders schön ist es natürlich, wenn Blogger, deren Blogs man eh gerne liest, einen zu einer solchen Blogparade einladen.
So geschehen letzte Woche: Caro von Hauptstadtgarten schrieb mich auf Instagram an, ob ich mit der Blogosphäre teilen würde, was ich gartentechnisch gerne lese. Ich finde, das ist eine ganz großartige Idee, denn so kann man sich einige richtig gute Empfehlung von anderen passionierten Gärtnern und Pflanzenfreunden abholen.
Bücherreise in die Vergangenheit
Spontan fiel mir natürlich der Bildband „Humelo“ von meinem Präriegartenidol Piet Oudolf ein. Aber das liest man eigentlich nicht. Das guckt man sich wegen der wahnsinnig schönen Bilder an und träumt sich in den Garten der Zukunft mit wehenden Gräsern und Staudenbeeten das ganze Jahr über. Oder man schaut sich etwas vom Layout für die eigene Grünfläche ab. Aber wirklich zu lesen gibt es da eigentlich nicht viel. Außerdem gibt es schon eine Piet Oudolf-Empfehlung von Caro, deshalb habe ich noch einmal ganz genau in mein Bücherregal geschaut und 2 uralte Schätzchen herausgekramt. Diese Bücher habe ich schon als Kind in Beschlag genommen. Es handelt sich dabei um „Das große illustrierte Pflanzenbuch“ (Bertelsman Lexikon, erschienen 1975, s. Titelfoto) und „Mehr Freue am Garten“ (Das Beste).
Der Färbung der Bilder und den Garten-Designs nach zu urteilen stammen sie eindeutig aus den 1970erjahren und geben einen formidablen Überblick darüber, was man sich so ins Beet setzen könnte. „Das große illustrierte Pflanzenbuch“ ist, wie man schon dem Titel nach vermuten kann, ein sehr umfassendes Nachschlagewerk, das aber nicht nur mit Fotos, sondern auch mit sehr schönen filigranen Zeichnungen punkten kann. Wenn man dann noch ein Lesezeichen aus meiner Kindheit darin findet, ist die Nostalgieflut perfekt.
Auch „Mehr Freude am Garten“ aus dem Das Beste Verlag (erschienen 1978) ist mit sehr schönen Illustrationen versehen. Besonders auffällig ist, dass diese – im Gegensatz zu den Illustrationen aus „Das große illustrierte Pflanzenbuch“ – stilistisch ganz eindeutig den 1970erjahren zuzuordnen sind. Allerschönster Blumenkitsch, sage ich mal. Könnte auch das Cover eine Jonie Mitchell-Platt sein.
Manche sind sogar farbig, oh la la. Und es gibt viele praktische Tipps, die man beim Layouten eines Gartens beachten kann.
Wenn ich mir beispielsweise einen flammend rot-orangen Hartriegel für den Winter wünsche, muss ich berücksichtigen, dass dieser im März zurück geschnitten werden muss. Dann sollte dieser irgendwie geschickt im Garten plaziert sein, damit man das gestutzte Pflänzchen nicht direkt sieht. Also pflanzt man sich was davor, was im Herbst und Winter nur dezent oder gar nicht sichtbar ist, dafür aber im Frühjahr den kahlen Hartriegel-Stutz optisch überspielt. Und schon ist man mittendrin in der Planung, obwohl es gerade noch überhaupt nichts zu planen gibt. Alles Zukunftsmusik, oder Zukunftsgärtnerei. Aber träumen muss erlaubt sein, besonders von meinen Lieblingsgartenpflanze, den Gräsern.
Gerade die praktische Übersicht einzelner Pflanzengruppen wie etwa Bäumen hat es mir wirklich angetan. Wenn ich dann endlich ein Fleckchen Erde mein eigen nennen kann, wird „Mehr Freue am Garten“ sicherlich sehr hilfreich dabei sein, den richtigen Baum auszusuchen. Denn so ein kleiner Baum kann schon wirklich etwas her machen.
Das war`s mit meinem Beitrag zur Blogparade bei Caros Hautpstadtgarten, vielleicht hat der ein oder andere ja etwas Inspiration für sich mitnehmen können.
Bis nächsten Mittwoch,
Liebe Carla,
danke, danke, danke für diesen wunderbaren Beitrag, bei dem mir wirklich das Herz gehüpft ist. Denn: ich selbst werde das Buch von Piet Oudolf vorstellen UND noch viel besser: das Buch “Mehr Freude am Garten” habe ich auch. Meine Mama hat es mir zusammen mit einem anderen Buch (das nun im Garten liegt) geschenkt und es steht neben meinem Bett. Bestimmt 2 x pro Woche schaue ich rein und habe jedes Mal einen A-ha-Effekt. Es ist einerseits ein perfektes Einsteigerbuch, wird aber auch nie langweilig…
Das große illustrierte Pflanzenbuch wäre auch toll für meine Schulgarten-Kinder. Da schaue ich mal, ob ich das irgendwo bekomme. Außerdem hat es ein so wunderschönes Cover!
Ich starte nun mit einem breiten Grinsen in den Arbeitstag! Danke dafür. <3
Liebe Grüße, Caro
Liebe Caro, es war mir ein Vergnügen, an deiner Blogparade teilzunehmen. Ich habe mir zuvor viel zu wenig Gedanken darum gemacht, dass Gartenbücher ja durchaus ein Thema sind, weil ich vermutlich zuviel im Netz nach Informationen suche. Dabei liegt (fast) alles, was ich brauche schön illustriert auf meinen Nachttisch. Ich werde da jetzt wieder öfters reinschauen, deine Blogparade hat mir richtig Lust auf Gartenliteratur gemacht. Wenn ich das große illustrierte Pflanzebuche irgendwo mal zufällig entdecke (Flohmarkt?), sage ich dir auf jeden Fall Bescheid 🙂 Herzliche Grüße, Carla
Hallo Carla,
das gibts doch nicht, diesen uralt Schmöcker hast du vorgestellt. Und jetzt lach nicht, dieses Buch war mir tatsächlich vor www-Zeiten ein große Hilfe um an gärtnerische informationen zu kommen. Es steht nach wie vor in meinem Bücherregal. Ganz lieben Dank für die Erinnerung daran!
Außerdem hab ich so entdeckt, daß du nicht nur auf Instagram unterwegs bist.
Liebe Grüße aus dem Garten von Arlene
Hallo liebe Arlene, vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Die guten alten Schätzchen sind einfach unverwüstlich! Ich habe schon so viel daraus gelernt, auch für meine Zimmerpflanzen. Jeder Pflanzenfreund braucht so ein antikes Stück im Regal 🙂 Herzliche Grüße, Carla
Hey, Carla ☺,
auch wenn mein Gartenbuchregal immer kurz vorm Umfallen ist – weil ich stetig für zuviel aktuellen Nachschub sorge: Mehrere alte Schinken, die man immer wieder vorholt, sind auch dabei. Ich habe so einen “Ratgeber Garten” aus den 70ern und finde die Abbildungen aber auch den ganz anderen Zeitgeist (ich sach’ nur Koniferen ohne Ende
?) witzig.
liebe Grüße
Corinna
Liebe Corinna,
das kann ich ja soo gut nachvollziehen 🙂 Ich blättere auch einfach mal nur so aus Spaß darin, es sind einfach tolle Zeichnungen, viel schöner als viele der neuen Bücher. Und Koniferen, naja, es gibt ja auch hübsche kleine Zwergkoniferen…Herzliche Grüße, Carla
Hallo Carla,
vor Ewigkeiten hatte ich auch mal so alte Schätzchen vorgestellt:
http://guenstiggaertnern.blogspot.de/2010/12/der-morder-ist-immer-der-gartner.html
Das ist so alt, dass es schon wieder an manchen Stellen gruselig ist, aber das Blumenbuch ist wirklich schön mit den Zeichnungen.
VG
Elke
Liebe Carla,
vielen Dank für die anregende Buchvorstellung!
Für genau solch nützliche wie einfache Ideen, wie einen Hartriegel-Stutz (über den ich sehr gelacht habe) zu kaschieren, liebe ich diese Bücher. Altes erprobtes Gartenwissen, das wir uns zunutze machen können. Natürlich auf unsere ganz eigene Art und Weise. Im Zuge dieser Blogparade habe ich auch noch ein paar alte Schinken gefunden, in die ich immer wieder gerne hineinschaue, wie zb das Buch von Marie-Luise Kreuter, “Der Biogarten”, das damals noch von der Stiftung Warentest mit dem Prädikat “Sehr empfehlenswert” ausgezeichnet wurde. Ob es heute solche Auszeichnungen für Gartenbücher noch gibt?
Liebe Grüße
Dani
Liebe Dani, den Biogarten schaue ich mir gleich mal an, gibt es jetzt übrigens auch mit Videolinks im Buch! Wir sollten solche Auszeichnungen wieder einführen: “Von führenden Gartenbloggern empfohlen”, oder so 🙂 oder Ratings unterhalb der Videolinks, wie hilfreich das Vidoe tatsächlich war. Herzliche Grüße, Carla