Gärtnerportraits: Franziska Baumgärtner von Laubenhausmädchen

Hinter dem sympathischen Namen “Laubenhausmädchen” verbirgt sich der Blog von Franziska Baumgärtner, die über ihren Schrebergarten schreibt, der inmitten des Ruhrgebiets liegt, nämlich in Bochum. Franziska bloggt (und das übrigens sehr schön erzählerisch) aber nicht nur über Tomaten und Giersch, sondern auch über ihre große Leidenschaft, das Kochen und Backen. Ihre Rezepteseite lässt einem wirklich das Wasser im Munde zusammenlaufen, aber natürlich gibt es auch ausgesprochen hilfreiche Gärtnertipps wie etwa die DIY-Nisthilfe für Wildbienen. Denn unsere heimische Fauna liegt Franziska sehr am Herzen, das merkt man auch, wenn man ihr auf Instagram folgt (Link unten).

Hier kommt also das Gärtnerninnenportrait mit Franziska Baumgärtner von Laubenhausmädchen:

#1 Welches ist Deine Lieblingspflanze in Deinem Garten und warum?

Oh, das ist gar nicht so leicht zu beantworten! Ich liebe unseren alten Kirschbaum. Ich liebe aber auch die kleine Lavendelhecke an der Terrasse, die, wenn sie blüht, so ein unglaublicher Hummelmagnet ist. Da sitze ich an Sommerabenden sehr gern, beobachte die Brummer und genieße den Lavendelduft. Im Staudenbeet freue ich mich jedes Jahr am meisten auf Sonnenhut und Dahlien. Ein Leben ohne Dahlien ist möglich, aber sinnlos! (Frei nach Loriot.)  

#2 Welches ist Dein Lieblingsgartentier?

Der Igel. Ich kann gar nicht sagen, warum – vielleicht liegt es daran, dass ich als Kind einen Kuschel-Igel besaß, den ich sehr mochte. Jedenfalls gibt es in unserem Garten jedes Jahr mindestens eine wilde Ecke, von der ich dann immer hoffe, dass ein tapferer Igel sie zu seinem Quartier erklärt und einzieht. Leider ist das bis jetzt nicht passiert, und ich fürchte, dass das einfach daran liegt, dass die Parzellenbesitzer um uns herum solche Aufräumer sind…  

#3 Welchen berühmten Garten würdest Du gerne mal besuchen?

Den Staudengarten von Karl Förster in Potsdam und den Garten von Max Lieberman am Wannsee. Sissinghurst und Great Dixter in Südengland – wenn ich da schon mal wäre, würde ich auch gerne den Garten von Virginia Woolf sehen. Kew Gardens kenne ich auch noch nicht, fänd’ ich auch sehr interessant. (Bei Monet in Giverny war ich schon, das war so unglaublich schön! Kann ich jedem nur empfehlen.) 

#4 Worauf sollten Gärtner in Zukunft mehr achten?

Darauf, Bereiche in ihrem Garten der Natur und den Tieren zu überlassen. Unaufgeräumte Ecken, nicht gemähter Rasen, Wildblumen… Bei Neuanpflanzungen darauf achten, was wann blüht, und die Pflanzen danach aussuchen – auf diese Weise ließe sich sicherstellen, dass schon früh im Jahr (und dann bis übers Ende der Gartensaison hinaus) Blüten und Nektar für Insekten (nicht nur Bienen) zur Verfügung stehen. Beim Gemüse auf alte Sorten achten. Ökologisch düngen. (Als mir vor zwei Jahren mal jemand von den alten Hasen bei uns in der Kleingartenanlage sagte, ich sollte doch meine Gierschplage mit Glyphosat behandeln, bin ich fast hinten über gefallen. Gut, Glyphosat ist jetzt kein Dünger, sondern ein sogenannter Unkrautvernichter, aber bitte … geht’s noch? Da war ich echt entsetzt. Seitdem bin ich Gierschfreundin und lasse den Fiesmöpp gern wachsen.) Und vor allem: keine „Steingärten“! Jedenfalls nicht das, was die Leute dafür halten und dann einfach nur 20 Säcke Kiesel vor der Tür auskippen, weil das doch so einen pflegeleichten Vorgarten ergibt. Das ist nicht pflegeleicht, das ist, um es mal so zu sagen, eine Sauerei für Natur und Mensch, und ich freue mich immer sehr, wenn ich irgendwo lese, dass das in vielen Kommunen gar nicht mehr erlaubt ist oder in Zukunft nicht mehr erlaubt werden soll.  

#5 Welche ausgestorbene Pflanzen- oder Tierart würdest Du gerne wieder zum Leben erwecken?

Oh, das ist eine schwierige Frage. Mein erster Gedanke war, wieso, wir haben doch schon den Schachtelhalm im Garten, genügt das nicht? Der ist doch so uralt, dass er (oder seine Vorfahren) noch Tiere und Pflanzen kennen, die längst ausgestorben sind. Eine Vorstellung, die ich sehr faszinierend finde! Da ich Farne sehr mag, könnte ich mir zum Beispiel vorstellen, davon eine Ur-Ur-Sorte an einer schattigen Ecke im Garten zu haben. (Aber bitte ohne Dinosaurier. Dinosaurier finde ich nämlich zum Fürchten.) 

Vielen Dank für das Interview, liebe Franziska!

Lies dir jetzt die Interviews mit Björn von Gartenbaukunst und Johanna von Garteneuphorie durch. Oder lass dich von Daniela von Garteninspektor zu neuen Gartentaten inspirieren.

Morgen kommt das nächste Gärtnerportrait, bleib also dran!

Bis morgen

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