Wie giftig sind Farne?

Eins vorweg: Farne sind, wie viele andere Gartenpflanzen auch, giftig. Manche nur schwach, andere können starke Vergiftungen auslösen. Ab einer gewissen Dosis kann der Verzehr von Farnen sogar zum Tod führen. 

Einer der am häufisten anzutreffenden Farnarten hierzulande ist der Wurmfarn (Dryopteris filix-mas). Er wird auch Gemeiner Wurmfarn oder Männerfarn genannt. 

Wurmfarn enthält die Enzyme Thiaminase, Filicin (Filixsäure) und Aspidine. Diese können Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Sehstörungen, Ohnmacht, Herzschwäche und Atemstörungen hervorrufen. Starke Vergiftung kann zum Tod führen. 

Der Wurmfarn wurde früher als Mittel gegen Bandwürmer eingesetzt – daher der Name. Wurmfarn enthält Filixsäure, die meisten Pharmakologen schreiben diesem Wirkstoff die bandwumrtötende Wirkung zu. Andere ergänzen diese durch die Wirkung der Filix-Gerbsäure. Gänzlich geklärt ist die Frage aber nicht. (Quelle: Handbuch der Toxikologie)

Außerdem enthält Wurmfarn Butanophloroglucid, leider kenne ich mich mit Chemie nicht allzu gut aus, aber was ich herausfinden konnte, ist dass sowohl Butanol als auch Phloroglucid giftig sind.

Das gilt auch für Vierbeiner. Eine Wurmfarnvergiftung kann die oben genannten Symptome, aber auch blutigen Durchfall, Gehirnlähmung sowie Rückenmarks- und Nierenschäden nach sich ziehen. 

Ein weiterer Farn, der auch Deutschland wächst und der darüber hinaus hochgiftig ist, ist der Adlerfarn (Pteridium aquilinum). Adlerfarn enthält Thiaminase, Blausauerglycosid und das Saponin Pteridin. Am meisten davon findet sich in den jungen Blättern. Auch nach dem Trocknen ist Adlerfarn giftig. 

Im Gegensatz zum Wurmfarn gibt es für den Adlerfarn keine medizinische Anwendung – das wird wohl seine Gründe haben.

Wie wirkt Thiaminase?

Thiaminasen (Enzyme) werden mit der Nahrung aufgenommen und können Vitamin B1 (Thiamin) zerstören Dadurch kann es zu Mangelerscheinungen kommen, welche sich in Krankheiten wie Beri-Beri äußern. Kochen zerstört die Thiaminasen. Vorsicht auch bei rohem Fisch, manche Fischsorten enthalten Thiaminase (u.a. Thunfisch, Hering, Brasse). Bei häufigem Verzehr von thiaminasehaltigen Lebensmitteln können auch zentralnervöse oder motorische Störungen auftreten.

Ein weiterer giftiger Farn ist der Wald-Frauenfarn. Dieser sieht auf den ersten Blick dem Wurmfarn ähnlich, nur ist der Wald-Fraunfarn viel kleiner, weshalb man dachte, der kleine Farn sei weiblich und der große männlich und dementsprechend die Namen vergab. Wald-Frauenfarn enthält keine Filixsäure, jedoch andere Wirkstoffe, die giftig sind. 

Also: Hände weg vom Farn auf dem Teller. Es gibt genug essbare Pflanzen, die du im Garten oder auf dem Balkonziehen kannst.

Bis nächsten Sonntag

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  1. Farne im Portrait: Tüpfelfarn – faunundfarn.de - […] Zeiten Farne in der Volksmedizin verwendet wurden, so möchte ich ausdrücklich betonten, dass die meisten Farne giftig sind. Bitte…

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