Eine minimalistische Anleitung zum Balkongärtnern in 4 Schritten

Wer gerade mit dem Balkongärtnern anfängt, fühlt sich oft überfordert. Deshalb kommt hier die kürzeste Anleitung zum Balkongärtnern, für alle, die wenig Zeit haben oder gerade erst anfangen.

#1 Standortanalyse

Wie bei einem „richtigen“ Garten, gehört auch beim Balkongarten die Standortanalyse zu den Dingen, die zuerst geklärt werden müssen. Denn kaufst du die falschen Pflanzen, werden sie dir eingehen. Das ist nicht nur unschön, sondern auch sehr teuer, wenn man den gleichen Fehler immer und immer wieder macht.

Zur Standortanalyse gehört etwa die Sonneneinstrahlung, die du auf deinem Balkon hast. Ist es Morgen- Mittags- oder Nachmittagssonne? Die Morgensonne ist am mildesten, aber schon das kann für einige Pflanzen, wie etwa Farne, zu viel Sonne sein. Die heiße Mittagssonne halten nur trockenresistente Stauden aus, aber auch da gibt es Unterschiede. Ich habe einmal eine Verbena gehabt, die als sehr trockenresistent gilt, allerdings ist sie mir in wenigen Wochen Klimasommer eingegangen.

Die besten Erfahrungen ahbe ich mit so wenig spektakulären Pflanzen wie dem Weißfilzigen Greiskraut (Senecio cineraria), einem silbergrauen Heiligenkraut, Rosmarin und Japanischem Blutgras gemacht. Diese Pflanzen stehen direkt an meiner Balkonbrüstung, und ich nehme sie nur im Winter herunter. Sie bekommen also die pralle Sonne bis mittags um halb eins ab. Da die Blätter wenig Verdunstungsfläche bieten oder mit Haaren geschützt sind, kommen sie damit auch gut zurecht.

Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein, nämlich zu wenig Sonne. Nur auf den Sticker im Blumentopf zu schauen, hilft übrigens nicht viel. Ich habe mich eher an dem orientiert, was die klassische Gartenliteratur zu bieten hat. Es ist außerdem sinnvoll, seinem Pflanzenbestand langsam aufzubauen, anstatt alles auf ein Mal zu kaufen. Viele Stauden kannst du außerdem durch Teilung vermehren, sodass du mit nur einem Kauf für mehrere Jahre vorsorgst.

#2 Töpfe kaufen

Denke nicht zuerst an die Sitzgelegenheiten, Töpfe sind mobil. Du kannst so ziemlich jede beliebige Größe wählen, und wenn Besuch kommt, stellst du deinen Eukalyptus einfach um – so ist genug Platz für deinen Besuch und dich auf dem Balkon.

Die Töpfe sollten nicht zu klein ausfallen. Alle Pflanzen werden wachsen. Ich empfehle dir außerdem, auf die bekannten Tontöpfe zurückzugreifen, denn diese sind aus einem atmungsaktiven Material, sehr günstig in der Anschaffung und haben ein Bodenloch, sodass überschüssiges Wasser abfließen kann.

Ein paar dieser günstigen Töpfe werden außerdem dazu dienen, die andern Töpfe auszustatten. Dazu werden sie einfach in große Scherben zerschlagen, die du über das Bodenloch legst, bevor du Erde darauf füllst. So bleibt die Erde an Ort und Stelle und das Wasser kann leichter entweichen.

Lies dir jetzt meine Anleitung durch, wie man Balkonkästen richtig für die Bepflanzung vorbereitet.

#3 Lass dir Ableger schenken

Wenn man ganz freundlich fragt, dann bekommt man mit Sicherheit den ein oder anderen Ableger geschenkt. Gärtner sind sehr freundliche Menschen, und wenn sie erfahren, dass du vorhast, dich mit dem Gärtner zu beschäftigen, wollen sie dir bestimmt unter die Arme greifen mit ein paar Ablegern aus ihrem Garten.

Oder der Zufall muss dir auf die Sprünge helfen. Gerade in den Großstädten, in denen Krähen die Balkonkästen durchwühlen, kommt es nicht selten vor, dass sie dabei einen Ableger abrupfen und auf die Straße werfen. Das ist mir tatsächlich schon passiert, mit einer kleinen Fetthenne. Warum sollte dir das nicht auch passieren?

#4 Züchte Saatgut selbst, das du dann mit anderen Gärtnern tauschen kannst

Der größte Spaß am Gärtnern ist der Austausch mit anderen. Jedes Jahr finden in den sozialen Netzwerken Saatguttauschaktionen statt. Wenn du selbst welches hast, kannst du mitmachen. Allerdings muss das Saatgut samenfest sein. Du kannst also nicht einfach eine Tüte kaufen und das vertauschen. Du musst die Saat aus Pflanzen beziehen, die du schon mindestens zwei Jahre hast, denn dann ist garantiert, dass du keine hybride Saat besitzt, sondern sortenreine.

Viel Erfolg bei deinen ersten Schritten zum Balkongarten und bis nächsten Sonntag,

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