Himmel, ist das Jahr schon wieder so weit fortgeschritten? Es ist der 05. September 2020 und ich hatte nie mehr das Gefühl, als würde die Zeit regelrecht an mir vorbeifliegen. Dabei ist heute ein ganz besonderer Tag für mich.
Heute vor drei Jahren bin ich mit Faun & Farn online gegangen, nachdem ich tagelang über einen Namen nachgedacht hatte: „Fuchs & Farn“ – ich habe halt so gar keinen Bezug zu Füchsen, „Farn und Garn“ – dann müsste ich ja übers Nähen bloggen, als ausgebildete Modedesignerin hätte ich zwar viel zu erzählen, aber eigentlich keine Lust mehr dazu. Denn gleich nach meinem Abschluss an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee habe ich eine andere Richtung eingeschlagen und bin bis heute jeden Tag glücklich darüber. Was mich aber nicht davon abgehalten hat, während des Lockdowns meine Garderobe um einige Teile zu erweitern. Nie habe ich es mehr zu schätzen gewusst, über einen derart wichtigen Life Skill zu verfügen. Aber zurück zu Faun & Farn. Eines Morgens schlug ich die Augen auf und hatte „Faun & Farn“ im Kopf – reimt sich, ist einprägsam, klingt nicht direkt nach „Carlas kleine Gartenwelt“, einfach perfekt. Ich sprang aus dem Bett, sicherte mir die Domain und begann sofort damit, den ersten Beitrag zu erstellen.
Was ursprünglich nur als Lernmöglichkeit und Zeitvertreib gedacht war, hat sich zu einer ernsthaften Leidenschaft entwickelt. Eigentlich wollte ich mir eine Art Online-Nachschlagewerk zulegen, sodass ich, falls ich jemals meinen hauptstädtischen Balkongarten gegen einen „richtigen“ Garten eintauschen sollte, über alles notwendige Wissen verfügen würde. Ein bisschen autistisch wollte ich mich hier mit meinem Lebenstraum eines eigenen Gartens befassen. Aber es kam etwas anders.
Mir begegneten viele unglaublich freundliche Menschen in der Garten-Blogger-Szene, die mich mit offenen Armen empfingen. Was sehr ungewöhnlich ist, denn vor Jahren hatte ich einen der ersten deutschen Blogs über nachhaltige Mode und in dieser Sparte geht man ganz anders miteinander um. Im Gegensatz dazu die Garten-Blogger, die mich sofort zu Blog-Paraden und Blogger Blind Dates einluden und meinen kleinen Account auf Instagram vorstellten. Der freundschaftliche Umgang, auch wenn wir uns (leider) immer noch nicht persönlich begegnet sind, ist geblieben. Ich lerne von den anderen immer etwas Neues, denn die meisten sind entweder schon sehr viel länger Balkongärtner oder besitzen ein kleines Fleckchen Erde, auf dem sie sich gärtnerisch betätigen – es gibt immer etwas zu sehen und manche Projekte ringen einem ganz schön Respekt ab.
Damit kann ich leider nicht aufwarten, denn meine zwei Quadratmeter Balkongarten grenzen mich ganz schön ein. Deshalb erzähle ich über meine Erfahrung mit Farnen indoor und outdoor und nicht immer sind meine Versuche Farne zu halten von Erfolg gekrönt – mein Balkon hat sich etwa als absolut farnuntauglich herausgestellt (Rest in Peace, Farnando). Mein neuestes Projekt hingegen „Farne im Flaschengarten halten“ kannst du hier nachlesen, und das hat richtig gut geklappt. Mein Neuzugang “Farnaby” fühlt sich pudelwohl in seinem Glasgefäß.
Neben meinen Farn- und Balkongarten-Artikeln gibt es aber noch meine Fotos, mit denen ich den Lauf der Jahreszeiten und die Entwicklungen in der Natur abzubilden versuche. Eine Art digitales Herbarium, mit dem ich den Wunsch vieler Menschen nach mehr Achtsamkeit im Alltag entsprechen möchte. Es ist einfach, die große Blüte einer Staude im Garten zu bewundern. Aber die vertrockneten Wedel eines Lippenfarns, der eben nicht wie erwartet die Sonne auf meinem Balkon überlebt hat, in ihrer vergänglichen Schönheit einzufangen, das hatte bisher noch keiner gemacht und so habe ich meine Nische gefunden.
Aber dabei soll es gar nicht bleiben. Denn das intensive Befassen mit der Welt der Botanik hat nicht nur eine mittlerweile stattliche Anzahl an dokumentarischen Bildern hervorgebracht. Ich habe auch damit begonnen, eine Geschichte zu schreiben, in der die Botanik im Allgemeinen und Farne im Besonderen eine Rolle spielen. Wer die Sonntagsillustrationen in meinen Insta-Stories kennt, dem wird der Protagonist Alastair ein Begriff sein. Seine Geschichte, ich nenne es einen „Botanischen Fantasy-Roman“, soll im kommenden Inktober und NaNoWriMo weiter ausgearbeitet werden. Alastairs Welt soll nicht nur für mich ein großartiger Rückzugsort bleiben.
Es ist also viel in Bewegung, auch wenn es hier manchmal etwas ruhig auf dem Blog ist und ich auch auf Instagram meine Zeit eingeschränkt habe, aber das nur zugunsten vieler neuer Ideen, die ich gerne verwirklichen und veröffentlichen möchte. Zunächst aber soll der dritte Blog-Geburtstag mit einer kleinen Online-Blog-Party gefeiert werden. Dazu habe ich eine neue Rubrik einberufen: die GärtnerInnen-Portraits. Heute fangen wir damit an und in den folgenden fünf Tagen kommt jeden Tag ein neues Portrait hinzu. Nach und nach möchte ich alle mir wichtigen Garten-Blogger vorstellen, denn jeder grüne Daumen ist anders.
Den Anfang macht heute Elke Schwarzer vom Blog „Günstig gärtnern“ und ich will nicht zu viel verraten, klick also einfach auf den Link hier, um zu Elkes interview zu kommen.
Es wäre kein richtiger F&F-Blog-Geburtstag, wenn es nicht auch ein Quiz gäbe:
Viel Spaß beim Lesen und Quizzen, morgen kommt das nächste GärtnerInnen-Portrait kommt und auf viele weitere, grüne Blog-Geburtstage!
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