Björn Hannsen schwimmt gerne gegen den Strom. Sei es, dass er Popkultur und Gärtnern in den Blogger Blind Dates zusammenbringt, euch zeigt, wie man aus einem Blumentopf einen Ofen baut oder einen stahlblauen Gartenzwerg namens Smurfie auf die Reise schickt, um Spenden für einen guten Zweck einzusammeln. Mainstream ist bei Björn überhaupt nichts – zum Glück, denn wo kämen wir denn hin, wenn alle nur noch Schottergärten anlegten, in denen nichts mehr wild wachsen kann? Bei Björn dürfen Schmetterlingswiesen wuchern und Vogelschutzhecken gedeihen und wer wissen will, wie man einen klimafreundlichen Erdkühlschrank baut, wird auch fündig. Björns Blog ist einer der ungewöhnlichsten im mir bekannten Teil der Garten-Blogosphäre und allein aufgrund seiner kreativen Einfälle sollte man ihn kennen.
Hier kommt nun das Interview mit Björn von Gartenbaukunst:
Vorname: Björn
Garten-Blog-URL: Gartenbaukunst
Instagram: @gartenbaukunst
#1 Welches ist Deine Lieblingspflanze in Deinem Garten und warum?
Definitiv die Distel! Ich mag ihre zunächst eher verborgene Schönheit, quasi im Subtext schlummernd. Sie besitzt Stacheln und lässt schon aus diesem Grunde nicht jede oder jeden an sich ran. Die Ästhetik kommt erst mit der Blüte so richtig zur Geltung. Außerdem ist sie extrem nützlich für alle möglichen Insekten. Nicht umsonst waren „Edle Disteln“ die Stauden des Jahres 2019. Die Distel hat sehr viel mit mir und meiner Persönlichkeit zu tun. Ein zweiter Blick kann lohnenswert sein …
#2 Welches ist Dein Lieblingsgartentier?
Seit ich einen kleinen Gartenteich gebaut habe sind die Libellen zu meinen Lieblingen aufgestiegen. Oft sitze ich davor und beobachte einfach nur. Sie sind so schön bunt und glänzen mit ihrem großen Kopf. Dann schweben die einfach so über dem Wasser. Man kann das sogar hören. Man muss sich still verhalten. Ansonsten … Zack! …weg ist der Alien.
#3 Welchen berühmten Garten würdest Du gerne mal besuchen?
Den High Line Park in New York. Das ist eine kleine Parkanlage, die auf der ehemaligen Hochbahn der 1980 stillgelegten West Side Linie angelegt worden ist. Grundsätzlich mag ich urbane Gärten sehr.
#4 Worauf sollten Gärtner in Zukunft mehr achten?
Mein Ziel ist es, dass so wenig wie möglich meinen Garten wieder verlässt. Ich möchte eine Art biologischen Kreislauf schaffen. Es wäre schön, wenn möglichst viele Gärtner*innen dies auch versuchen würden.
Außerdem sollten die Leute mehr ausprobieren. Es ist ja nicht schlimm, wenn dabei etwas schiefgeht. Nicht immer so perfekt sein wollen. Positive Anarchie ist das, was ich anstrebe!
#5 Welche ausgestorbene Pflanzen- oder Tierart würdest Du gerne wieder zum Leben erwecken?
Trauriges Thema. Ich bin ein Dodo-Typ. Dieses vogelartige Geschöpf gibt diesem Thema aufgrund seines Aussehens, seiner Flugunfähig und Vorkommen in einigen Büchern und Filmen eine gewisse Leichtigkeit. Zumindest für mich. Denn eigentlich ist es wirklich zum kotzen!
Hier meine Zeichnung eines Dodos, weil viele nicht wissen, wie er aussieht:
Vielen Dank für das Interview, Björn!
Björn ist nicht der einzige Dodo-Fan, lies dir jetzt das Gärtnerinnenportrait von Dodo-Fan Elke Schwarzer durch.
Kennst Du schon Garteninspektor, den Blog von Daniela? Hier kommst du zu ihrem Interview.
Morgen kommt das nächste Gärtnerportrait, bleib also dran!
Bis morgen
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